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LBV-Vortrag plädiert für besseren Schutz des Wildtiers
Straubing-Bogen. (cw)
In der letzten Monatsversammlung der Kreisgruppe Straubing-Bogen des LBV (Landesbund für Vogel-, Arten- und Biotopschutz) hatten sich wieder zahlreiche Besucher getroffen. In dem zugehörigen Vortrag ging es um das nur sehr schleppende Zurückkommen des Luchses. Vorher wurden alle Anwesenden von der stellvertretenden Vorsitzenden Bettina Schröfl sehr herzlich begrüßt. Zur Einstimmung zeigte sie eine bunte Fotoserie mit allen floristischen und faunistischen Besonderheiten auf den LB-eigenen Pflegeflächen. Es gab viel zu bestaunen und zu bewundern! Auch Weißstörche waren darunter.
Die Diplom-Biologin Sybille Wölfl stellte in ihrem folgenden Vortrag fest, dass die Rückkehr des Luchses in seinen angestammten Lebensraum in Bayern und anderen mitteleuropäischen Regionen nur
Wiederansiedlungsprojekten zu verdanken ist. Die heute in den ostbayerischen Wäldern beheimateten Luchse sind die Nachfahren eines solchen Projekts, das von 1982 bis 1989 insgesamt 17 Luchse im
Böhmerwald frei ließ. Obwohl die Population Anfang der 1990er Jahre nur langsam wuchs und während der 2000er Jahre eine lange Phase der Stagnation durchmachte, haben die Luchsnachweise in den
letzten Jahren zugenommen und belegen einen leicht positiven Trend in der gesamten bayerisch-böhmisch-österreichischen Population.
Mit einer Schulterhöhe von 50-60 cm und einem Gewicht von 15-25 kg ist der Luchs die größte europäische Katzenart. Charakteristisch sind der Backenbart, die Haarbüschel an den Ohren (daher auch
der Spitzname "Pinselohr") und der kurze Stummelschwanz mit schwarzer Spitze. Ende Mai/Anfang Juni werden die meist 1-3 Jungen geboren. Sie bleiben rund zehn Monate bei der Mutter, die sie
versorgt und alleine aufzieht. Luchsweibchen und Luchsmännchen leben im selben Gebiet, gehen aber getrennte Wege. Nur zur Paarungszeit kommen sie länger zusammen, ansonsten verständigen sie sich
über Duftmarken und Lautäußerungen. Luchse verteidigen ihr Territorium und dulden dort keine gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Damit sichern sie sich die lebensnotwendigen Ressourcen in ihrem
Lebensraum: Nahrung, Rückzugsgebiete und den Zugang zu einem Geschlechtspartner. Dieses Territorialverhalten sorgt für eine an den Lebensraum angepasste Dichte.
Die Lieblingsspeise des Luchses ist das Reh. Rund 70% seiner Nahrung macht es aus. Daneben frisst der Luchs Hasen, Füchse, Kleinsäuger, kleinere Wildschweine und junges Rotwild. Der zahlenmäßige
Eingriff des Luchses in eine Rehpopulation beträgt zwischen 0,5 und 1,5 Rehe pro 100 ha und Jahr. Zum Vergleich: Menschliche Jäger erlegen zwischen 2,5 und 12 Rehe pro 100 ha und Jahr.
Die Hauptgefährdungsursachen für den Luchs sind illegale Tötungen und Tod durch Straßenverkehr. Problematisch ist außerdem die zunehmende Zerschneidung und Zerstückelung seines Lebensraums,
wodurch auch Wanderungen behindert und die Ausbreitung der Population verlangsamt wird.
Alle waren sich hinterher darüber einig, dass der Luchs zur heimischen Tierwelt gehört und viel mehr respektiert und unterstützt werden müsste.
Referent Dr. Martin Werneyer, LBV Straubing
Die WBV hat eine Informationsveranstaltung im Rainer Wald am Freitag, 6.8.2021, von 15-17 Uhr organisiert.
Dr. Martin Werneyer, Flächenbetreuer Rainer Wald beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) wird uns die Flächen zeigen. Er geht auf aktuelle Methoden im Waldnaturschutz ein, die auch für Waldbesitzer
interessant sind. Außerdem wird eine neue Infobroschüre für Waldbesitzer mit Interesse am Waldnaturschutz vorgestellt.
Der Rainer Wald wurde zwischen 2005 und 2009 mit 240 Hektar fast vollständig vom LBV erworben. Mit seinen naturschutzfachlich sehr hochwertigen Beständen an Alteichen und Sumpfwäldern ist er ein wertvolles Waldrelikt im ansonsten waldarmen Dungau. Der LBV bemüht sich, dieses Naturjuwel zu erhalten und, wo notwendig, aufzuwerten. Im Rahmen eines Projektes mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) werden naturferne Fichtenforste schonend in standortseinheimische Laubwälder umgewandelt, seltene Baumarten und Stauden gefördert und der Wasserhaushalt der Sumpfwälder renaturiert.
Text (C) WBV Regensburg-Süd
Artikel im Straubinger Tagblatt mit Verena Rupprecht, LBV-Gebietsbetreuerin für Wiesenbrüter
Gut 20 Mitglieder und Interessierte der LBV-Kreisgruppe Straubing-Bogen, darunter als Ehrengast der frühere Vorsitzende Dr. Adolf Feig, hatten sich am Dienstagabend (21.09.2021) im Hotel Murrer in Aiterhofen getroffen.
Den größten Teil des Abends nahm der Vortrag von Dr. Franz Leibl, dem Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald ein. Mit ihm wurden exkursionsähnlich Einblicke in die Natur, insbesondere die
Vogelwelt Zentralamerikas und der Galapagos-Inseln ermöglicht.
Unterschiedliche Waldtypen bedecken immer noch weite Teile Zentralamerikas. So trifft man in den Hochlagen der Kordilleren auf regennasse und kühle Nebelwälder, während in den tieferen Lagen subtropische Bergregenwälder oder gar Reste von Tieflandregenwäldern das Bild der Waldvegetation bestimmen. Die Meeresküsten Zentralamerikas schließlich sind von einem ganz speziellen Waldtyp, nämlich dem Mangrovenwald gesäumt.
Eine äußerst reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt mit über 900 verschiedenen Vogelarten kennzeichnet diese zwischen Nord- und Südamerika verlaufende Landbrücke. Gut 2000 km vom zentralamerikanischen Festland entfernt liegen isoliert im Pazifik gelegen die Galapagosinseln, ein Archipel vulkanischen Ursprungs, mit Tier- und Pflanzenarten, die es weltweit nur hier zu entdecken gibt.
Die Galapagosinseln wurden 1835 vom berühmten Naturforscher Charles Darwin besucht. Seine Beobachtungen zur Tierwelt dieser Inselgruppe waren Anstoß für seine Evolutionstheorie zur Entstehung der Arten. Hier wurde ihm bewusst, dass Arten nicht konstant, sondern veränderlich sind.
Eine zu seiner Zeit revolutionäre Erkenntnis. Heute ziehen die Galapagosinseln tausende von naturinteressierten Touristen an, die diese einmalige Inselfauna bestaunen.
Am Ende warnten alle Gäste vor einer Überlastung und Zerstörung der Natur wie in Afrika und forderten ihre Erhaltung.
Straubing-Bogen. (cw).
Etwa 40 Mitglieder hatten sich am vergangenen Freitagabend im Hotel Murrer in Aiterhofen zur Jahreshauptversammlung getroffen.
Einleitend wurde über die laufenden Aktivitäten in den verschiedenen Bereichen berichtet. Dazu gehörten Labertal (Dr. Adolf Feig: Mahd), Rainer Wald (Dr. Martin Werneyer: Waldumbau nach
Borkenkäferbefall in 3 statt 20 Jahren), Schleiereulenschutz (Hans Meyer: Kartierung von 200 Kästen zwischen Regensburg und Deggendorf mit 9 Bruten, Erhaltung von Streuobst- und
Extensiv-Bereichen (Bettina Schröfl: Obstbaumneupflanzung in Wullendorf, Mahd in Siegersdorf in diesem Jahr mit weniger Schmetterlingen, Mahd bei Klinglbach mit maschineller Hilfe des
Landschaftspflegeverbands wegen Teilüberschwemmungen), Maßnahmen der Bezirksgeschäftsstelle: Pflege und Mahd von Freiflächen des Golfclubs Straubing mit Blühflächen), Donautal (Alina Rudolf:
Vorstellung als neue Gebietsbetreuerin zusätzlich mit Amphibienschutz und Offenhaltung nach Abbau, Greifvogelvergiftung und illegale Biberfalle (Bettina Schröfl: erhebt Anklage in einem
Verfahren) und Baugebietsverhinderung (Dr. Christian Stierstorfer: Stellungnahme gegen Bautätigkeit auf geschützter, extensiv genutzter Wiesenknopfwiese). Damit konnte der Einsatz der Kreisgruppe
für die Natur nochmal besonders herausgestellt werden.
2019 und 2020 hielten sich dank Zahngold (wie schon seit 30 Jahren) und vielen freiwilligen Helfern Einnahmen und Ausgaben nahezu die Waage.
Beim Ausblick wurde als beste Schutzmaßnahme der weitere Flächenankauf genannt.
Wünsche und Anträge gab es nicht. Die Kassenprüfung verlief wieder anstandslos.
Im Flyer soll es jetzt Vogel-und Fledermausrettung heißen. Anschließend konnte der Vorstand auf Antrag entlastet werden.
Dann begann die Abstimmung. Zur Wahl standen 15 Posten. Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden nahezu einstimmig per Wahlzettel oder Akklamation bestätigt. Das Ergebnis ist der Bildunterschrift zu entnehmen.
Nachträglich muss Dr. Christian Stierstorfer ein herzliches Dankeschön für seine fast vierjährige kommissarische Tätigkeit als Vorsitzender ausgesprochen werden!
(v. l.) Dr. Christian Stierstorfer (vormals kommisarischer Vorsitzender), Dr. Martin Werneyer (3.Beisitzer), Johann Meyer (4.Beisitzer), Peter Fleischmann (2.Kassenprüfer), Mariele Baier (1.Beisitzerin), Rudi Hien (2.Beisitzer), Bettina Schröfl (1.Vorsitzende), Alois Prosch (2.Delegierter), Tobias Westenhuber (5.Beisitzer und 1.Delegierter), Dr. Markus Ammer (2.Vorsitzender), Claus-Bernhardt Weber (Schriftführer)
Straubing-Bogen. (cw). Genau 20 Mitglieder und Interessierte der Kreisgruppe Straubing-Bogen des LBV (Landesbund für Vogelschutz) hatten sich am Abend des 19.10.2021 nach der Corona-Zwangspause wieder im Hotel Murrer in Aiterhofen getroffen. Nach Begrüßung, Gratulation zum Geburtstag des früheren Vorsitzenden Adolf Feig und der Danksagung für die tatkräftige Mithilfe der LBV-Hochschulgruppe berichtete die Vorsitzende Bettina Schröfl von den aktuellen Entwicklungen auf den LBV-eigenen Grundstücken.
Bei Klinglbach waren alle Freiflächen nass. Sie wurden daher vom Landschaftspflegeverband maschinell gemäht. Das Mähgut musste hinterher per Seilwinde von KG-Mitgliedern entfernt werden. Der Saum des mangrovenartigen Waldes wurde mit einem Wurzelteller ergänzt. Hier blühte auch sehr verfrüht schon das erste Buschwindröschen. Raupen der Goldhaar- und Heidelibelle zählten zu weiteren Entdeckungen. Die Ski-Loipe ist hier ersatzlos entfernt worden!
Den größten Teil des Abends nahm der Vortrag von Frau Dr. Christine Schmidt, Mitarbeiterin des Naturkundemuseums Regensburg, ein. Mit ihm wurden spannende Einblicke in die Welt der Fledermäuse geboten: Fledermäuse sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Zusammen mit den Flughunden bilden Sie die Ordnung der Fledertiere, die mit etwa 1300 Arten die zweitgrößte Ordnung der Säugetiere darstellt. Fledertiere sind nahezu weltweit verbreitet, sie kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor, ebenso fehlen sie in polaren Regionen und auf einigen abgeschiedenen Inseln. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die in der Lage sind, aktiv zu fliegen. Zusammen mit der Fähigkeit, sich durch Echoortung im Dunkeln zu orientieren und Beute zu lokalisieren und zu fangen, eroberten sich Fledertiere eine eigene ökologische Nische: den nächtlichen Luftraum.
Der wissenschaftliche Name der Fledertiere „Chiroptera“ bedeutet übersetzt „Handflügler“, Bezug nehmend auf das charakteristische Merkmal der Gruppe werden die Flügel von den Knochenelementen
gebildet, die unseren Händen entsprechen; die Tiere fliegen sozusagen mit den Händen. Die verlängerten Mittelhandknochen und Fingerglieder spannen die dünne, gut durchblutete Flughaut auf, die
sich bis zu den Hintergliedmaßen erstreckt. Auch eine Schwanzflughaut ist vorhanden.
Fledermäuse sind anatomisch und physiologisch an die Erfordernisse des Fliegens angepasst. So sind die Skelettelemente dünn und dadurch leicht, das Brustbein ist Ansatzstelle der Flugmuskulatur.
Das Herz hat ein großes Volumen, die Anzahl der roten Blutkörperchen und der Hämoglobinanteil sind erhöht, so kann viel Sauerstoff für das energieintensive Fliegen zur Verfügung gestellt
werden.
Fledermäuse erhalten durch ihre Fähigkeit zur Echoortung ein „Hörbild“ ihrer Umgebung. Die ausgestoßenen Ultraschallrufe werden von Objekten reflektiert, das Echo mit den Ohren aufgenommen und im
Gehirn verarbeitet. So können Richtung, Entfernung und Größe von Objekten ermittelt werden. Bei sich bewegenden Objekten, etwa Beutetieren wie Nachtfaltern, können durch den Dopplereffekt auch
Flugrichtung und Geschwindigkeit der Beute ermittelt werden. Die vegetarisch lebenden Flughunde dagegen nutzen ihre großen, lichtempfindlichen Augen und ihren guten Geruchssinn, um ihre Nahrung
ausfindig zu machen.
Etwa 70 % aller Fledermäuse ernähren sich insektivor, zu ihren Beutetieren zählen Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und andere Gliedertiere. Wenige Arten ernähren sich fleischfressend
beispielsweise von Amphibien, Fischen oder kleinen Säugetieren. Über ein Viertel aller Arten, so beispielsweise die Flughunde, nutzt Früchte als Nahrungsgrundlage, ein kleiner Teil, unter anderem
die südamerikanischen Blütenfledermäuse, sammelt mit Hilfe der langen Zunge Nektar und Pollen aus Blütenkelchen. Die drei auf den amerikanischen Kontinent beschränkten Arten der Vampirfledermäuse
ernähren sich - einzigartig unter Säugetieren - ausschließlich vom Blut anderer Tiere.
In Bayern kommen 25 Fledermausarten vor. Ihr Jahreszyklus lässt sich in unterschiedliche Phasen einteilen: Auf den mehrmonatigen Winterschlaf folgt der Umzug in die Sommerquartiere, die Weibchen
bilden zum Teil individuenreiche Wochenstuben, um ihr einziges Junges zur Welt zu bringen und aufzuziehen. Da Fledermäuse sehr sozial leben, kann das Muttertier während der Nahrungssuche von
genügend anderen Müttern zum Aufpassen auf den eigenen Nachwuchs vertreten werden. Nachdem dieser im Spätsommer flügge geworden ist, folgt für die Elterntiere die Paarungszeit. Etwa im September
und Oktober ziehen alle, Fledermäuse wieder ins Winterquartier, um die Zeit der Nahrungsarmut durch Abhalten einer energiesparenden Winterlethargie zu überdauern.
Viele heimische Fledermausarten sind in ihrem Bestand bedroht. So finden sich viele Arten auf der Roten Liste Bayerns aus dem Jahr 2017 als gefährdet, stark gefährdet oder gar vom Aussterben
bedroht. Die Ursachen für die Gefährdung der Tiere sind vielfältig und fast ausschließlich auf den Einfluss des Menschen zurückzuführen. Unter anderem die Abnahme geeigneter Quartiere, der
Einsatz giftiger Holzschutzmittel, die Intensivierung der Grünlandnutzung und die Fragmentierung von Lebensräumen wirken sich negativ auf die Bestände aus.
Schutz und Erhalt der Jagdlebensräume und die Sicherung der Sommer- und Winterquartiere stellen wichtige Maßnahmen dar, um Fledermäuse zu schützen. Intensive Schutzbemühungen haben dazu geführt,
dass sich die Bestände einiger Fledermausarten, beispielsweise der Fransenfledermaus und des Braunen Langohrs, seit Mitte der 1980er Jahre wieder erholt haben.
Jeder kann etwas zum Schutz der Fledermäuse beitragen: ein naturnah gestalteter Garten, in dem keine Pestizide eingesetzt werden und in dem „fledermausfreundliche“, also beispielsweise für
Nachtfalter attraktive Pflanzen wie Nachtkerze und Nachtviole zu finden sind, bietet Fledermäusen eine Nahrungsgrundlage. An Gebäuden oder Bäumen angebrachte Fledermauskästen oder -bretterkönnen
als Ersatzquartier dienen. Sollte sich im oder am Gebäude ein Fledermausquartier befinden, helfen die Koordinationsstellen für Fledermausschutz in Bayern bei Fragen weiter. Die Quartiere der
Fledermäuse sind wie die Tiere selbst nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt, Eingriffe, die die Quartiersfunktion beeinträchtigen, müssen von der Naturschutzbehörde verboten
werden.
Alle Anwesenden befürworteten diese Maßnahmen und sprachen sich sogar für noch mehr Schutz aus!
Abschließend stellte Frau Dr. Schmidt einige der bei uns heimischen Fledermausarten vor: Zwergfledermaus, Braunes Langohr, Großer Abendsegler, Bechsteinfledermaus sowie die Weißrandfledermaus.
Letztere ist eine ursprünglich im Mittelmeerraum vorkommende Art, die 1996 erstmals in Bayern nachgewiesen wurde.
Die Kreisgruppe Straubing-Bogen war am 23.10.2021 mit drei Delegierten in der Delegiertenversammlung in Amberg vertreten. Von links Dr. Markus Ammer, Bettina Schröfl, Alois Prosch. Rechts im Bild Toni Wegscheid vom Bartgeier-Auswilderungs-Team. Im Hintergrund ist ein Bartgeier in Originalgröße abgebildet.
Die nächste Delegiertenversammlung 2022 findet in Straubing statt.
Vortrag von Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender (16.11.2021)
Straubing-Bogen. (cw).
Zur Monatsversammlung der Kreisgruppe des LBV (Landesbund für Vogelschutz) waren wegen Corona nur zwölf interessierte Naturfreunde am Abend des 16.11.2021 ins Hotel Murrer in Aiterhofen gekommen.
Gleich nach der Begrüßung bedankte sich die Kreisgruppen-Leiterin Bettina Schröfl bei dem LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer für das mitgebrachte Roll-Up mit Logo und Namen.
Fortführend berichtete sie kurz von der Delegiertenversammlung in Amberg. (Die neue soll in Straubing evtl. vom 21. bis 23.10.2022 in der Fraunhofer-Halle stattfinden.) Es folgte die Großaufnahme eines mächtigen Bartgeiers. Unter seiner 3m breiten Flügelspannweite konnten leicht 4 Menschen Platz finden.
Daneben erschien die 2 m Spannweite des Seeadlers relativ klein. Einer war im August verletzt (evtl. Revierkampf) gefunden, in Regenstauf gesundgepflegt und anschließend zusammen mit Vögeln des
Rot Milans, Waldkäuzen, Kranichen und Graugänsen ausgewildert worden. Fotos des gewachsenen Frauenhaarmooses in Kragenroth markierten den Schluss des Vorspanns.
Anschließend begann der Vortrag. LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer referierte zu aktuellen Themen im bayerischen Natur- und Artenschutz und berichtete über die Änderungen im Verhältnis zur
Politik, die der LBV jeden Tag erneut feststellt. Über viele grundlegende Naturschutzziele herrscht inzwischen Einigkeit. Der LBV nimmt zunehmend die Rolle ein, die von der Politik selbst
gesteckten Ziele zu kontrollieren. Ein großer Erfolg der jüngeren Vergangenheit ist der vor wenigen Wochen verabschiedete „Streuobstpakt“, der festlegt, dass der derzeitige Streuobstbestand in
Bayern erhalten bleibt und jährlich 100.000 Bäume neu gepflanzt werden sollen. Ein beachtlicher Schritt für den Naturschutz, den Bayerische Staatsregierung und Verbände gemeinsam verantworten.
Schäffer verkündete auch die Auswirkungen des Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ von 2019. Das Begehren und seine Umwälzungen begegnen dem LBV-Vorsitzenden praktisch jeden Tag. Das
Volksbegehren hat es geschafft, die Weichen im bayerischen Naturschutz neu zu stellen. 1,7Mio Teilnehmer stimmten für mehr Artenvielfalt und das Ziel, bis 2030 einen bayernweiten Biotopverbund zu
schaffen, der 15 Prozent der Offenlandfläche umfassen soll, ist nur eine der großen Veränderungen, die den Freistaat in den nächsten Jahren sichtbar beeinflussen werden. Der LBV überprüft die
Umsetzung des Volksbegehrens zusammen mit den anderen Mitgliedern des Trägerkreises jährlich durch eine wissenschaftliche Erhebung.
Ein ganz persönliches LBV-Highlight in diesem Jahr war für den LBV-Chef die Freilassung der Bartgeier in Berchtesgaden. Die Wiederansiedlung dieser imposanten Tiere hat viele Menschen beeindruckt
und viele LBVlerinnen und LBVler begeistert. Die Anwesenden waren ebenfalls ehr erfreut und wünschten den Anstrengungen besten Erfolg.
Besonders wichtig erschienen Dr. Schäffer: