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Zusammen mit unserem bundesweiten Partner NABU haben wir die Feldlerche (Alauda arvensis) bereits zum zweiten Mal zum "Vogel des Jahres" gewählt. Sie steht stellvertretend für andere Feldvögel wie den Kiebitz oder das Rebhuhn, die ebenfalls extrem unter der intensiven Landwirtschaft leiden. Um diesem Artensterben in Europa entgegen zu wirken, starteten wir die Kampagne: "Meine 114 Euro" bei der alle Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche für eine Agrarreform an EU-Parlamentarier aus ihrem Wahlkreis übermitteln können. Die Postkarte liegt dem kostenlosen Faltblatt zur Feldlerche bei.
Bayerns Bürgerinnen und Bürger wünschen sich einen wirksamen Schutz der Artenvielfalt und die Förderung einer naturnahen Landwirtschaft. Dies ist das klare Signal, das vom Ausgang des Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen! an die Politik ausgeht. Mit einer Beteiligung von 18,4 Prozent der Wahlberechtigten ist es das erfolgreichste Volksbegehren der Geschichte in Bayern. Insgesamt haben sich 1.745.383 Bürger eingetragen.
Artikel aus dem Gemeindeboten der Gemeinde Parkstetten von unserem Mitglied Peter Seubert.
Mitmachen ist ganz einfach: Sie zählen eine Stunde lang Ihre Vögel und melden diese Zahlen. Ihre Daten und die tausender anderer Naturfreunde geben Antworten auf brennende Fragen. "Citizen Science" heißt diese Art der Forschung. Die bundesweite Langzeitstudie hilft uns, Umweltveränderungen zu erkennen, und Sie können tolle Preise gewinnen. Jetzt vom 10. - 12. Mai 2019 mitmachen und Ihre Beobachtungen hier melden.
Seit Jahrhunderten schafft der Rainer Wald Raum für viele Tiere und Pflanzen. Laut Flächenbetreuer Dr. Martin Werneyer vom Landesbund für Vogelschutz soll der Wald in der Zukunft sich selbst überlassen werden.
Gut besuchte Monatsversammlung des LBV mit AELF-Leiter Josef Groß
Ein Eisvogel prallte in Kirchroth gegen die Scheibe eines Küchenfensters. LBV-Mitarbeiter päppelten den Vogel daraufhin wieder auf.
Artikel im Mitterfelser Magazin von Claus-Bernhardt Weber
Der Bayerische Landtag hat mit großer Mehrheit dem Volksbegehrensgesetz zugestimmt. Auch das Begleitgesetz und der zusätzliche Maßnahmenkatalog wurden mit wenigen Gegenstimmen angenommen. Der LBV wurde von mehreren Abgeordneten in ihren jeweiligen Reden mit Anerkennung und Hochschätzung erwähnt.
Weitere Informationen:
Infoblatt Volksbegehren (Bayer. Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
Straubing. (cw). Die vergangene Monatsversammlung der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbunds für Vogel-, Arten- und Biotopschutz (LBV) im Landgasthof Reisinger in Sossau hatte wieder viel Wissenswertes zu bieten. Auf dem Programm standen die Bekanntgabe von Neuigkeiten und beispielhafter Schutzmaßnahmen.
Dr. Christian Stierstorfer von der Bezirksgeschäftsstelle Niederbayern (BGS) und Dr. Martin Werneyer von der Kreisgruppe Straubing-Bogen hatten dazu umfangreiche Referate vorbereitet.
Neuigkeiten
Gleich nach der Begrüßung informierte zuerst der kommissarische Vorsitzende Dr. Christian Stierstorfer über die Verabschiedung des Gesetzes zum Artenschutz, resultierend aus dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Eindringlich warnte er anschließend wegen des durch die Trockenheit aufkommenden Waldsterbens. „Kiefer aber auch Buche werden besonders betroffen sein“, sagte er. Danach berichtete Ralph Sturm kurz von der Artenhilfsmaßnahme „Schleiereule“, die er unter Mitwirkung von mehreren LBV-Aktiven federführend betreut. 199 Brutkästen seien bisher kontrolliert worden. Nach der 2. Brut geht es dann weiter. (Die Eulen werden von vielen Landwirten als kostenlose Mäusejäger geschätzt.)
LBV-Untersuchungen zeigen: Lohgraben und Solarfeld Gänsdorf sind vorbildliche Projekte
„Fast die Hälfte der bayerischen Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt, über ein Drittel besteht aus Wäldern und Forsten. Die Intensität der Nutzung ist abhängig von den jeweiligen Bewirtschaftungszielen. Eingestreut in die Flächen, auf denen die ökonomischen Erträge im Vordergrund stehen, sind solche, die vor allem oder gar ganz dem Naturschutz dienen“ lautete Dr. Stierstorfers Vortragseinleitung. Dann stellte er zwei Gebiete als Beispiel vor:
Der Lohgraben bei Wallersdorf ist ein vorbildliches Projekt, bei dem im Rahmen einer Flurneuordnung durch das Amt für ländliche Entwicklung zusammen mit den Landwirten Flächen für den Naturschutz verfügbar wurden. Arten wie der Kiebitz profitieren davon. Nach der Brut in den umliegenden Äckern bietet ein 20-80m breiter Brache-Korridor mit Seigen, wechselndem Wasserstand, mageren und offenen Strukturen den Kiebitz-Familien, aber auch anderen Arten ausreichend Nahrung und Lebensraum.
Das Solarfeld Gänsdorf der Firma Krinner bei Straßkirchen ist nicht nur ein gigantischer Produzent von Ökostrom, sondern weist großzügig dimensionierte Begleitflächen auf, auf denen sich die Artenvielfalt offener Landschaften entwickeln darf. Die Fläche ist ein Wildlebensraum-Modellprojekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Der Niederbayerische Wildlebensraumberater Hans Laumer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Aelf) in Straubing hat rund um das Solarfeld zusammen mit Firmeninhaber Klaus Krinner viele Strukturen geschaffen, von denen zahlreiche Tiere ihren Nutzen ziehen können: Neben fast 60 (!) Vogelarten, wurden 8 Heuschrecken- und über 15 Tagfalterarten nachgewiesen.
Beide Gebiete sind in den letzten Jahren vom LBV intensiv untersucht worden. Alle wissenschaftlichen Erhebungen wurden vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der Glücksspirale finanziert.
Rainer Wald
Flächenbetreuer Dr. Martin Werneyer fuhr mit dem Rainer LBV-Wald fort: Dieser wurde in mehreren Tranchen zwischen 2005 und 2009 zu großen Teilen vom LBV angekauft. Ziel war es, dort nach Ende der forstwirtschaftlichen Nutzung wieder einen natürlichen Auwald entstehen zu lassen. Auch wenn die regelmäßige Überflutung durch Donau und Großer Laber durch deren Regulierung und Eindeichung nicht mehr prägendes Element ist, entwickelt sich der Rainer Wald mit großer Dynamik. Er ist wertvolles Refugium für seltene Tier und Pflanzenarten, die von der Vielfalt der Strukturen und Lebensraumtypen profitieren. (Vorhanden sind noch die Hauptpflanzengesellschaften „Erlen-Eschen-Sumpfwald“, „Erlenbuchwald“ und „Eichen-Hainbuchenwald“.)
Bevor das Gebiet seiner Eigenentwicklung überlassen werden kann, sind aber noch einige Renaturierungselemente wie z.B. Pflanzungen standortgerechter heimischer Laubbäume, Tümpel, Wurzelstöcke, Totholzhaufen auf abgeholzten Fichtenflächen sowie die Entfernung nicht standorttypischer Pflanzen erforderlich. Urwaldreliktarten sind bereits anzutreffen! Besonders lobte Dr. Martin Werneyer dabei die Unterstützung durch Untere und Höhere Naturschurzbehörde sowie den unermüdlichen Einsatz der helfenden LBV-Aktiven.
Bericht von der Monatsversammlung siehe hier
Artikel im Straubinger Tagblatt von Claus-Bernhard Weber
Artikel im LBV Magazin VOGELSCHUTZ von Bettina Schröfl (August 2019)
Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt hängen eng zusammen. Der LBV unterstützt deshalb die Ziele und Forderungen von Fridays for Future.
Ein breites gesellschaftliches Bündnis will durch einen weltweiten Klimastreik am 20. September ein starkes Signal an die Politik senden, dass die Jugendlichen nicht allein sind, und dass Maßnahmen zum wirksamen Klimaschutz endlich umgesetzt werden müssen. Neben NABU, BUND, Gewerkschaften, Uni-Präsidenten und viele mehr will auch der LBV die Aktionen am Klimastreiktag unterstützen.
Nach Beschluss des Vorstands ruft der LBV offiziell zur Teilnahme auf – als deutliches Signal, dass wir die Ziele von FFF unterstützen und Klima und Biodiversität als unsere Lebensgrundlage schützen. Wir rufen daher werden alle LBV-Gruppen und Mitglieder aufgerufen, sich an den Demonstrationen zu beteiligen und den LBV zu vertreten.
Mehr unter https://www.klima-streik.org
Die Demonstration in Straubing findet statt um 10.00 Uhr am Theresienplatz.
Foto: Karola Decker
Anlässlich des dritten globalen Klimastreiks gingen in Straubing 600 Menschen auf die Straße, um der Politik deutlich zu machen, welche Themen ihnen wichtig sind. Weltweit haben am 20. September Fridays-for-Future-Aktivisten für eine nachhaltige Klimapolitik demonstriert. Auch in Straubing hat der Aufruf der lokalen Ortsgruppe eingeschlagen.
Artikel im Straubinger Tagblatt von Claus-Bernhard Weber
Straubing. (cw). Die vergangene Monatsversammlung der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbunds für Vogel-, Arten- und Biotopschutz (LBV) im Landgasthof Reisinger in Sossau stand ganz unter dem Motto "Leben und leben lassen". Beispiele waren Mensch, Schleiereule und Wolf. Auf dem Programm stand weiterhin die Bekanntgabe der Aktionsmeldungen. Ralph Sturm und Bettina Schröfl von der Kreisgruppe hatten umfangreiche Referate vorbereitet. Über 30 Zuhörer waren gekommen, um sich zu informieren.
Aktionsmeldungen
Im Anschluss an die Begrüßung durch den kommissarischen Vorsitzenden Dr. Christian Stierstorfer von der Bezirksgeschäftsstelle informierte Ralph Sturm über die diesjährige Artenhilfsmaßnahme "Schleiereule", die er unter Mitwirkung von mehreren LBV-Aktiven federführend betreute. 150 Brutkästen wurden in den mit 40°C heißen Scheunengiebeln des ganzen Landkreises bei Dämmerung kontrolliert. (Die ausgewachsenen Greifvögel werden von vielen Landwirten als willkommene und kostenlose Mäusejäger geschätzt.) Vor den Besuchsterminen waren jeweils Abstimmungen mit Eigentümern und BGS erforderlich. Alles wurde von außen und innen dokumentiert. Dabei war mit 2 Bruten im Juni und August zu rechnen. Da nach der Eiablage sofort gebrütet wird, konnten wieder bis zu 6 Jungeulen mit unterschiedlichem Alter pro Nistkasten erwartet werden. Insgesamt war bis zum 24.9. der Nachweis von 24-27 Jungtieren gelungen. In 80% aller Kästen wurden aber Turmfalken, Dohlen und andere Vogelarten angetroffen.
In dem anschließenden Rückblick der stellvertretenden Vorsitzenden Bettina Schröfl wurde besonders die Pflegemahd in Klinglbach mit Mähgutentfernung nach 3 Tagen genannt. Letztere geschah mit
Hilfe von Plane und Motorschubkarre. (Ein Landwirt ganz in der Nähe konnte anschließend alles als Einstreu in seinem Stall verwenden!) Nachdem eine Kotbrettreinigung in diesem Frühjahr an einem
Haus in Unterhaselbach durch die KG vorgenommen worden war, konnten dieses Jahr 25 Schwalbennester und das rege Treiben drumrum in einem gezeigten Video beobachtet und bestaunt werden.
Willkommen Wolf
Dann fuhr sie mit Canis lupus fort. Der Europäische Grau Wolf hat sich 1996 aus Polen kommend in der Sächsischen Lausitz wieder angesiedelt und ist heute in vielen unberührten Gebieten der neuen Bundesländer, Niedersachsens und Bayerns (Veldensteiner Forst, Truppenübungsplatz Grafenwöhr) heimisch geworden. Er gehört wie Fuchs, Reh und Biber in unsere Landschaft und ist nach §44 Bundesnaturschutzgesetz (BNarschG) geschützt. Von Natur aus scheu und den Menschen meidend hat er gelernt, in der Kulturlandschaft zu überleben. Ein weiteres Ausbreiten nach Westen ist absehbar.
Der Wolf darf nicht mit dem verwandten Schäferhund verwechselt werden. Seine Gangart ist der geschnürte Trab. Im Gegensatz zum Hund ist sein Rücken abgerundet. Die Tiere leben in Rudeln aus Eltern, Welpen und 1-2 jährigen noch nicht geschlechtsreifen Jungwölfen zusammen. Das Geheul dient u.a. der Kontaktaufnahme und dem Sammeln vor der Jagd. Zur Nahrung zählen Rehe, Rothirsche, Hasen, Mufflons, Damhirsche und Wildschweine, die mit einem gezielten Biss in die Kehle getötet werden. Dabei gilt die ökologische Regel: Je größer das Nahrungsangebot, desto größer die Anzahl der Wölfe und umgekehrt. Bei Nutztieren auf Weiden, die leichte Beute darstellen ist trotz gesicherter Entschädigungszahlungen ist ein Herdenschutz mit 30 cm tief eingegrabenen bis zu 1,80 m hohen Zäunen ODER speziellen Schutzhunden unabdingbar.
Positive Effekte des Wolfsdaseins sind u.a. natürliches Gleichgewicht im Ökosystem, geringerer Wildverbiss an jungen Forstbäumen, weniger Ausgleichszahlungen für Wildschäden, Wolfstourismus und
Artenbereicherung. Fast alle den Wölfen weltweit untergeschobenen Todesfälle konnten nach einer DNA-Untersuchung vorhandener Spuren den dort lebenden verwilderten Hunden zugeordnet werden.
Helfen sollen 300 Wolfsbotschafterinnen und -botschafter von LBV und NABU (Naturschutzbund Deutschland) durch Beratung und Unterstützung bei Präventionsmaßnahmen. Woanders in Europa gibt es auch Wölfe. Hier funktioniert das Zusammenleben. Selbst liebgewonnene Urlaubsziele werden nicht gemieden, wenn in der Nähe solche Tiere vorkommen, wie z.B. am Gardasee.
In der abschließenden Diskussion überwiegten die Stimmen pro Wolf. Jäger, die ihn immer noch als Konkurrenten sehen, waren wohl nicht so zahlreich gekommen.
Straubing. (cw). Die vergangene Monatsversammlung der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbunds für Vogel-, Arten- und Biotopschutz (LBV) im Landgasthof Reisinger in Sossau wurde von vielen Naturfotos bestimmt. Alle hatte Christel Pfeiffer aufgenommen und ergänzte damit hervorragend Klaus Buchers Bericht von ihrer Reise in den Osten Rumäniens an die Schwarzmeerküste. Trotz Fußball waren über 30 Zuhörer gekommen, um sich den bildreichen Vortrag nicht entgehen zu lassen.
Aktionsmeldungen
Stellvertretend für die nicht anwesenden Vorsitzenden begrüßte der Beisitzer Dr. Martin Werneyer alle Anwesenden recht herzlich. Anschließend berichtete er ausführlich von den Arbeiten auf den
LBV-Flächen. Dazu gehörte nicht nur der notwendige Rückschnitt von Sträuchern bei Parkstetten. Es wurden ebenfalls viele Hordengatter für den Rainer LBV-Wald geschaffen. Aufgebaut dienen sie als
perfekte Wildschutzzäune für die neuen Pflanzungen. Außerdem wurde hier ein Rückepferdlehrgang durchgeführt und gleichzeitig konnten wieder Fichten entfernt werden. Geholfen hatten mehrere
LBV-Aktive. Da Borkenkäfer reine Frischholzbesiedler sind, ist für sie abgestorbenes Holz als Nahrungsquelle uninteressant. Das Fichtentotholz konnte daher zusammen mit weiteren Wurzelstöcken zur
Strukturanreicherung und vielfältigen Nachnutzung verteilt werden. "Eine Naturansiedlung standortgerechter Laubbäume ist durchaus zu erwarten." konnte er abschließend voller Zuversicht behaupten.
Donaumündung
"Viele Vogelkundler zieht es in das Donaudelta. Der dortige Wechsel von Wasserarmen, Seen, Schilffeldern, Auwäldern und Dünen schafft eine Vielzahl von Biotopen", stellte Kreisgruppenmitglied Klaus Bucher zu Beginn seines Vortrags über die Reise im Mai 2017 fest. Bereits viel früher hatte die UNESCO große Teile des Gebiets in Rumänien mit dem Prädikat "Biosphärenreservat" ausgezeichnet. Insgesamt umfasst das Delta an die 5-6.000 km².
Nicht nur die Rosapelikane (über 10 000 Brutpaare) fanden die Aufmerksamkeit der Besucher. Beim geräuschlosen Gleiten über die Gewässer im Delta gab es viele Reiherarten zu sehen, wie Seiden-,
Silber-, Purpur-, Nacht- und Rallenreiher. Mittelmeermöwe und Weißbartseeschwalbe hießen weitere Arten. Über 50 % des Weltbestandes der Zwergscharbe brütet hier. Der größte zusammenhängende
Schilfbestand der Erde ist nahezu unzugänglich. Nur außerhalb der Schutzgebiete wird er geschnitten. (Das Schnittgut wird auch für die Reetdachdeckerei nach Norddeutschland geliefert
Aber nicht nur für die Brutvögel ist das Areal bedeutend, auch viele Zugvögel finden Rastplätze. Darüber hinaus verkörpert der Bereich für Tausende von Wasservögeln ein perfektes Winterquartier.
Über 300 lVogelarten wurden bisher im Donaudelta nachgewiesen, z. B Ziegenmelker, Ortolan, Weidensperling, Wendehals, Rotfußfalke, Seeadler, Nebelkrähe, Kormoran, Bartmeise und Eisvogel. Durch
konsequenten Schutz seit etwa 20 Jahren und Einrichtung von Ruhezonen hat der Brutbestand seltener Vögel zugenommen!
In der Dobrudscha, einem landeinwärts gelegenem, leicht hügeligen Gelände, gibt es mehrere kleine Nationalparks, die eine steppenartige Vegetation aufweisen. Die hier beobachteten Trauermeisen
und Ziesel konnten abschließend gezeigt werden.
Überall im Land ist man sich einig: Dieses Weltnaturerbe muss auch weiterhin geschützt werden. Das ganze Donaudelta ist das zweitgrößte Flussdelta Europas. Es wird nur noch von dem der Wolga
übertroffen.
Artikel im Straubinger Tagblatt von Claus-Bernhard Weber
Straubing. (cw) In der Adventszeit kann man sich auf Weihnachten vorbereiten, einfach ein Buch lesen, aber auch zahlreiche Veranstaltungen zur Umweltbildung besuchen. Eine solche Gelegenheit bot die letzte Monatsversammlung 2019 der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in Sossau. Vogelschutz macht aber nur einen Teil des LBV-Engagements aus. Der Name des LBV ist historisch bedingt, insgesamt geht es dem LBV um Arten- und Biotopschutz. Die Tätigkeiten der Kreisgruppe in den zurückliegenden Monaten, sowie ein Referat über das Thema Flächenverbrauch waren die Themen des Abends. Über 30 Besucher hatten sich wieder beim Reisinger in Sossau getroffen.
Rückschau
Nach der Begrüßung informierte die Stellvertretende Vorsitzende, Bettina Schröfl, über die vergangenen Arbeiten der LBV-Aktiven im LK Straubing-Bogen. Erforderlich waren u.a. Erneuerung des Wildverbiss-Schutzzauns im Laabertal, Faulbaum-Entfernung im Klingelbachtal (Die Langlaufloipe soll nach dem Tourismusamt nicht mehr durch die Nasswiesen führen.), Pflege und Auswilderung von Fledermäusen, Anhörung des Vortrags über die geplante Tennet-Stromtrasse quer durch das Laabertal, Teilnahme an der Klima-Groß-Demo in Straubing, und Aufbau einer neuen Brücke über die Menach als Zufahrt zu einem LBV-Grundstück in Mitterfels. Besonders angetan war sie von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Landschaftspflegeverband (Brücke) und Bund Naturschutz (Demo). Anschließend wünschte sie allen Anwesenden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Passend dazu steuerte Bernhard Grimm mit seiner Blockflöte weihnachtliche Klänge bei.
Flächenfraß
Dr. Christian Stierstorfer nahm sich in seinem Vortrag den Flächenverbrauch vor: Dieser stagniert in Bayern auf hohem Niveau. Täglich (!) werden derzeit ca. 10 Hektar Land "verbraucht" (Bayerisches Landesamt für Statistik). Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien (CSU und Freie Wähler) formuliert das Ziel, dass der Flächenverbrauch im Freistaat deutlich und dauerhaft gesenkt werden soll. Als Richtgröße wird dabei für den zukünftigen Flächenverbrauch 5 Hektar je Tag genannt. Dazu sollen wirkungsvolle Steuerungsinstrumente entwickelt werden.
Tatsache ist aber, dass derzeit landauf-landab neue Gewerbe- und Siedlungsgebiete entstehen. Entlang der großen Verkehrswege, insbesondere Autobahnen und autobahnähnlich ausgebauter Bundesstraßen sprießen Logistikhallen, neue Versorgungszentren usw. aus dem Boden. Eine Trendwende ist nicht absehbar. Politisch ist Flächensparen ein großes Thema und es gibt diverse Gremien, wie z. B. das "Bündnis zum Flächensparen" (gegründet bereits 2003), das Bayerische Flächenspar-Forum, oder die Flächensparoffensive mit entsprechenden Regionalkonferenzen. Weiterhin besteht aber das große Dilemma: "Sorgsamer Umgang mit Fläche ist wichtig [aber:] Es muss weiterhin möglich sein, Wohngebäude zu errichten und Gewerbeflächen auszuweisen" (Zitat Bayer. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, November 2019).
Im Vortrag wurden konkrete Beispiele aus Ostbayern gezeigt, und ihre Auswirkungen auf die Natur dargestellt. Besonders drastisch sind geplante Gewerbegebiete auf Staatswaldflächen, oder die unzähligen Straßenbaupläne, die Biotope zerschneiden und vernichten. Auch Windkraftanlagen sind an manchen Standorten sehr kritisch zu sehen. Der mit solchen Eingriffen stets verbundene Hinweis, dass alles "ausgeglichen" werde, wird kritisch hinterfragt: Viele Lebensräume können schlicht einfach nicht ausgeglichen werden. Wie soll man z B. einen alten Baumbestand oder einen über Jahrtausende entstandenen Boden "ausgleichen"?